Malaika Mihambo sieht beim HardtRun in Oftersheim tolle Leistungen

Der HardtRun in Oftersheim kann bei seiner dritten Ausführung eine Rekordbeteiligung verzeichnen. Bis hoch zur 79-jährigen Sportlerin Margareta Liebert nehmen etliche Läufer teil.

Birgit Schillinger / Schwetzinger Zeitung

Oftersheim. Kurz vor dem Startschuss die Frage: „Wer wartet im Ziel auf euch und übergibt euch die Medaillen?“ will Dirk Oswald von der mit den Schuhen scharrenden Kindermeute wissen. „Malaika Mihambo!“ rufen alle lautstark und begeistert zurück. Und dann startet der erste Lauf des HardtRun-Tages, der Lauf für die Jüngsten. 120 Kinder und Schüler sprinten den einen Kilometer vom Wildgehege bis zum Ziel im Oftersheimer Stadion. Dort wartete die Weitsprung-Olympiasiegerin auf die Nachwuchsläufer, um ihnen die Medaillen umzuhängen. Später wurden auch Autogrammwünsche auf T-Shirts und Startnummer erfüllt.

Cheforganisator Dirk Oswald möchte seinen Wunschtraum mit diesem Lauf und den anderen Angeboten für die Kinder verwirklichen: „Ich will, dass die nächsten drei Nächte jedes Kind nur noch vom HardtRun träumt!“

HardtRun in Oftersheim: Kinderschminken und Bobbycar-Rennen sind der Hit

Zu diesem Zweck hatte das Organisationsteam, zu dem im engeren Kreis auch Anna Czinszky und Lutz Rueffer gehören, unter anderem eine Hüpfburg sowie die „Ofdascher Hardtwaldhexen“ eingeladen, die an ihrem Zelt unter anderem Kinderschminken und Bobbycar-Rennen anboten.

Malaika Mihambo sprach im Interview mit Moderator Karsten Penz, was dieser Sportplatz für sie bedeutet: „Hier habe ich vor 22 Jahren mit Leichtathletik angefangen“. Und sie ist auch immer noch gelegentlich beim Training hier anzutreffen. Den jungen Fans, die sich um sie scharten, empfahl sie, zunächst Spaß an der Leichtathletik zu entwickeln: „Wenn ich mich verbessert hatte, freute ich mich und es war egal, welcher Platz dann dabei raussprang.“

Für den Oftersheimer Bürgermeister Pascal Seidel war diese Veranstaltung „schon ganz nah am Optimum, denn es werden jedes Jahr mehr Teilnehmer. Die Gemeinde ist stolz auf den TSV und auf diesen Lauf. Ein großes Dankeschön an die ehrenamtlichen Helfer!“

Leben am Limit: Vorbereitungen für Oftersheimer HardtRun fordern einiges

Wie viel Arbeit in so einer Organisation steckt, deutete Oswald an: „Drei Worte für die vergangenen Tage: Leben am Limit. In der heißen Vorbereitungsphase war mal mein Handyakku teilweise auf einem Prozent – das entsprach auch meinem körperlichen Zustand.“ Oswald wollte dem Bürgermeister eine Zusage entlocken: Der Rathauschef sollte nächstes Jahr einen Halbmarathon laufen – und Oswald würde auf dem Fahrrad begleiten, aber so viel wollte Seidel dann doch nicht versprechen.

„Die Resonanz war überragend“, freut sich Lutz Rueffer aus dem Organisationsteam. Gegenüber dem vergangenen Jahr hatte der TSV fast 200 Starter mehr. Da war es schwierig, das Catering zu kalkulieren. Der Bedarf an Essen und Trinken ist schließlich auch sehr wetterabhängig. Erfreulicherweise wird der Lauf durch Sponsoren wie beispielsweise Trautmann-Einlagen, Tari-Bikes, die Mozartapotheke und Via Vital finanziell gut unterstützt.

Bei der Siegerehrung der Schüler wurde durch einen Fehler in der Zeiterfassung zunächst Bent Chill (SG Oftersheim) als Schnellster aufgerufen. Doch er war so ehrlich zu protestieren, weil Anton Hristov (TSV Oftersheim) vor ihm ins Ziel gelaufen war. Bei der dann wiederholten Siegerehrung kam Anton schließlich zu seiner verdienten Medaille und Bent wurde für seine Fairness bei der Ehrung ganz besonders gelobt.

Auch Top-Läufer aus der Region sind beim HerdtRun Oftersheim am Start

Für die Erwachsenen standen fünf und zehn Kilometer zur Wahl. In neuer Streckenrekordzeit von 15:49 Minuten stürmte beim Fünf-Kilometer-Rennen Julian Beuchert (LAZ Mosbach) ins Ziel. Er brachte auch eine Nachwuchsgruppe mit nach Oftersheim, deren Training er betreut. Der 31-jährige Ex-Triathlet gehört zu den wirklichen Top-Läufern der Region.

Die ebenfalls 31-jährige Österreicherin Ankurika Hammerl (Sri Chinmoy Marathon Team) zog vor zwölf Jahren nach Heidelberg und baute dort ihre vielseitigen Talente beruflich aus. Sie ist zum einen Musikerin, gibt Musikunterricht und spielt in verschiedenen Konstellationen unterschiedlicher Stilrichtungen. Zum anderen ist sie professioneller Fitnesscoach und betreut über ihr eigenes Unternehmen laufinteressierte Menschen. Über fünf Kilometer beim HardtRun siegte sie in 20:22 Minuten vor der Lokalmatadorin Denise Grashoff in 20:31, die in diesem Stadion schon viele Trainingseinheiten absolviert hat.

Über zehn Kilometer lief Tim Weiskat aus Schwetzingen souverän in 38:04 Minuten zum Sieg. Der Triathlet vom Mannheimer Soprema-Team startete dabei für seine Firma Notion System, ein Schwetzinger Unternehmen, das übergroße Tintenstrahldrucker herstellt. Der 47-Jährige kümmert sich dort um den Maschinenservice. Die 28-jährige Siegerin Larissa Eckrich aus Waldsee stellte in starken 40:48 Minuten einen neuen Streckenrekord auf. Sie trainiert zwar fast täglich, läuft aber ohne Verein „nur zum Spaß“.

Einige beachtliche Altersklassen machen beim HardtRun in Oftersheim mit

Die ungewohnt hohen Temperaturen verhinderten noch schnellere Resultate. Beachtliche Altersklassensiege fanden Bewunderung: Der 84-jährige Erwin Hube (TV Schwetzingen) über fünf Kilometer und die 79-jährige Margareta Liebert über zehn Kilometer ließen noch viele Jüngere hinter sich.

Zu diesem „Lauftag für alle“ gehört beim HardtRun als krönender Abschluss der Seniorenlauf: Da starten ältere Menschen mit oder ohne Rollator über die Ein-Kilometer-Strecke, jeder geht in seinem Tempo. Es gibt keine Zeitnahme, aber eine Medaille im Ziel, über die sich die gut gelaunten „Oldies“ herzlich freuten.

Erschöpft, aber zufrieden versprach das Orga-Team, dass es nächstes Jahr wieder einen HardtRun geben wird. „Mich haben die vielen fröhlichen und glücklichen Sportler berührt, gerade auch die, die weiter hinten im Feld ins Ziel kamen“, zieht Anna Czinszky ein positives Fazit.

Der HardtRun will ein familienfreundlicher Lauf für alle sein – und diesen Anspruch konnte er bei seiner dritten Auflage hundertprozentig erfüllen. Es waren Spitzenathleten am Start – und auch Hobbysportler, die sonst keine Wettkämpfe bestreiten, aber die Atmosphäre vor Publikum und die begeisterte Stimmung im Stadion genießen.

Foto: Andreas Gieser @cheesy.photo